Das Bergische Land

Bergisches Land

Eine Geschichte für sich

 

Wo liegt denn eigentlich das Bergische Land?

In Nordrhein Westfalen. Das Bergischen Land ist eine historisch traditionsreiche Region, die im Norden durch die Ruhr, im Süden durch die Sieg, im Westen durch den Rhein und im Osten durch das Westfälische Sauerland begrenzt wird. Seine Größe ist, mit ca. 2000qkm, mit dem Saarland vergleichbar.
Das Bergische Land ist ein bergiges Land. Den Namen Bergisches Land verdankt die Region allerdings nicht ihrer Topographie, sondern Ihren Landesherren den Grafen und späteren Herzögen von Berg, die im 11. Jahrhundert, hier einwanderten.
Auf einem kleinen Hügel im Dhünntal errichteten sie eine ebenso kleine Burg, von der aber heute außer Resten der Grundmauern nicht mehr allzuviel zu sehen ist, bevor sie 1118 an der Wupper, im heutigen Schloß Burg, ihre Burg erbauten.

1133 überließen die Grafen dem Zisterzienserorden die ursprünglich befestigte Anlage. Doch die frommen Brüder bauten sich ab 1145 ein neues Kloster im Tal, das Kloster Altenberg (Altenberger Dom).

Wilhelm II, frischgebackener Herzog von Berg, verlegte 1386 seine Residenz vom windigen Fels über der Wupper nach Düsseldorf am Rhein. Fortan diente die Burg nur noch als Jagdsitz. Im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden
beschossen und belagert, wurde sie schließlich durch Kaiserliche geschleift. Danach saß nur noch der herzogliche Steuereintreiber, der Kellner auf der Burg, die zusehends verfiel und als Steinbruch diente.

Erst nationale Begeisterung und Heimatromantik führten 1887 zur Gründung des Schloßbauvereins, dem die Burg, deren Wiederaufbau fast fünfzig Jahre in Anspruch nahm, immer noch gehört. Die neue Burg, nämlich Schloß Burg, heute ein Stadtteil von Solingen, ist dagegen noch ganz gut in Schuß. Das liegt daran, daß sie vor etwas mehr als hundert Jahren vom, Schloßbauverein runderneuert wurde. Mit im Verein sind auch die drei bergischen Großstädte Solingen, Remscheid und Wuppertal. Jährlich lockt das romantische Grafenschloß, in dem heute das Bergische Museum
untergebracht ist, Hunderttausende von Besuchern an.

Das Bergische Land als politisches Territorium bestand bis 1815. Nach Beendigung des jülich-clevischen  Erbfolgestreites im Jahre 1614 wurde das Land von den Kurfürsten von der Pfalz regiert und erlebte einen beachtlichen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung.

Der letzte Herzog von Berg, Maximilian Joseph, im Hauptberuf Kurfürst von Bayern, blieb lieber in seiner Residenz München und hatte mit seinem Herzogtum im Norden nicht mehr viel am Dreispitz. 1803 trat er das Gebiet an den Kaiser aus Korsika, Napoleon Bonaparte, ab 1815 gewannen die Preußen Napoleons, „Großherzogtum Berg“; künftig war das Bergische Land nur noch ein Teil der preußischen Rheinprovinz. Dabei blieb es bis 1948.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam, aus der Not geboren, die Idee einer regionalen Zusammenarbeit auf. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land entstand, der neben den Städten Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal die Kreise Mettmann, Oberberg und der Rheinisch-Bergische Kreis angehören. Die KAG bezeichnet sich als regionale Interessenvertretung, die dafür sorgt, daß die gemeinsamen Belange in Düsseldorf berücksichtigt werden und nicht alle Fördermittel in andere Regionen fließen.
Einmal im Jahr veranstaltet die Kommunale Arbeitsgemeinschaft ein gemeinsames Straßenfest in einer der angeschlossenen Gemeinden den Bergischen Tag, Treffpunkt der Bergischen Nachbarn.

In jüngster Zeit allerdings gibt es auch Ansätze zu einer neuen regionalen Interessengemeinschaft der Region, dem Bergischen Städtedreieck, gebildet aus den Großstädten Remscheid (130.000 Einwohner), Solingen (165.000 Einwohner) und Wuppertal (380.000 Einwohner). Hier geht es vor allem um die Koordinierung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik, der Verkehrsplanung, der Umwelterhaltung, nicht zuletzt
der Kultur. Wo bislang viel Konkurrenz die Kräfte verzettelte, soll Gemeinsamkeit blühen, damit jeder etwas davon hat.